Monday, July 13, 2009

Keep the mount in mountainbiking

Mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen - jederzeit gewärtig, dass ich ihm den Arm abbeiße - reicht mir der Postbote das Päckchen. Er kann nicht wissen, dass ich selten einem Film so entgegen gefiebert habe wie Seasons, dem neuesten Machwerk von The Collective.

Schon das Intro ist stimmig, eine CableCam-Fahrt durch einen verschneiten Wald, begleitet von Country-Klängen. Musikalisch wird es nicht mehr besser: die nächsten 60 Minuten sind unterlegt mit TripHop und amerikanischem PostPunk-Gitarren-Unsinn – Gesangsimitatoren weitab des eigenen Stimmbruchs.

Wieviele Bikevideos beginnen mit Peaty auf dem Ergometer? Seasons ist, wie schon seine Vorgänger ROAM und The Collective, im besten Sinne unkonventionell. Statt Rider und Spots, Tricks und Stürze aneinanderzureihen, begleitet dieser Film eine auserwählte Schar Radsportverrückter durch ihre Saison. Statt ein paar knallharte, aalglatte Pros zu zeigen, sieht man Menschen mit einer unglaublichen Liebe zu dem was sie tun. Man meint in jeder Sekunde den Spaß zu spüren, den sie dabei haben. Seasons lässt ihnen den Raum sich zu entfalten. Dazu tragen die ausgezeichneten Interviewparts bei, die sich auch jenseits eines „Hi, my name is...“ perfekt in das Gesamtwerk einfügen.

Dieser Film ist eine Verneigung vor allem, was gut und richtig ist im Mountainbiking. Das bedeutet vor allem: Berge.
Ja, sowas ist man früher tatsächlich gefahren. Downhill in all seinen Spielarten.
Mit Shandros Uralt-Footage aus den frühen Neunzigern bekommt man ein besonderes Kleinod zu sehen. Ganz alte Schule ist auch das Psychosis Rennen am Mount Seven: 1200 Meter Höhenunterschied, Oldschool-Piste mit Gegenanstieg und Schieben – Yeah! A propos: „gnarly“ is back!
Slopestyle wird in Seasons nicht nur als eine Abfolge von Whips und Flips inszeniert – der ganze Film befindet im sich Flow. Es macht unheimlich Spaß Berrecloth oder All-American-Boy McCaul beim Fahren zuzuschauen. Wenn ich Smith, Peat oder Hill durch die Wälder platzen sehe, suche ich mit dem anderen Auge schon meine Protektoren zusammen.

An dieser Stelle gäbe es über die meisten Filme nichts mehr zu sagen, aber Seasons ist ein Collective-Streifen, und jetzt wird es Zeit die Filmpreis-Politur auszupacken. Kamera, Schnitt und Regie sind einfach unereicht – hier setzen die Collective-Filme Maßstäbe. Durch Seilkameras, SlowMos, und andere technische Kniffe wirkt der ganze Film wie im Fluß. Flow und Ästhetik werden groß geschrieben. Hier hat sich nicht einfach jemand mit der Kamera hingestellt und draufgehalten, bei The Collective sind absolute Profis am Werk. Im Ernst: das ist nicht nur ein Bikevideo, das ist Filmkunst.

Doch selbst die schönsten Filme haben ein Ende, so dass sich - in the end of season – alle Fahrer bei einer gemeinsamen Session durch die Wälder jagen. Hach...

Seasons, USA 2008, 60 Minuten, R: The Collective, Mit: Steve Peat, Matt Hunter, Cam McCaul, Stevie Smith, Darren Berrecloth, Andrew Shandro, Thomas Vanderham,u.a.
2009 auch in Dtl. zu haben über bd



Geil, das ist ja Internet! Hier kann man ja Links setzen! Nicht so wie im Print, geil!

1 comment:

Anonymous said...

hallo hasenpups,

ich war heut extrem-shoppen in so ner outlet mall, und glaub mir ich hab super viel geld ausgegeben und ich hab auch echt immer nach ner jacke für dich geschaut, aber die haben grad gar ned so ne jacken, hatten nur so baumwolljacken und so von daher hab ich dir nix besorgt. sorry. aber ich hab echt gesucht und war in allen möglichen geschäften für dich!
ansonsten ist hier grad scheiß stimmung, meine kinder sind nur am rumzicken weil sie ned mit dem neuen au pair sein wollen, meine gastmom ist ständig am heulen und mein hostdad vergräbt sich in arbeit um nicht mit seinen gefühle dealen zu müssen.

kommst du mich mittwoch abholen oder die eltern? dein postfach ist voll!

sophie