Saturday, October 25, 2008

Wie cool...


„In der LBS-Werbung ist der Typ mit dem Moped der Coole.“

Dieser Satz ist mehr als eine bloße Aussage, und auch mehr als die Summe seiner Teile. Ähnlich wie bei „Dumm fickt gut.“ kann man hier wunderbar schwadronieren. Und natürlich, ich habe recht, Thomas ist der Held.

Fangen wir an. In allerbester James-Bond-Manier sitzt Thomas im Anzug mit Krawatte auf einem hochgezüchteten Sportgerät (mit 14 ist das ein Moped). Diese sportliche Attitüde wird unterstrichen von einer Sonnenbrille, die zu sagen scheint: „Roaaaaar!“ Thomas ist umgeben von willigen Konfirmantinnen. Sein süffisantes Lächeln sagt uns: Da geht so einiges!

Hingegen der Bauspar-„Siegertyp“.
Sein Ensemble aus wurstigem Rollkragenpullover an Samtsacko mit Speckjeans und gefaketen Budapester-Schuhen weist darauf hin, dass wir es hier mit einem schweren Fall zu tun haben.
Eltern, die ihren Sohn zur Konfirmation in einen Pimmelpullover stecken, wollten definitiv eine Tochter, oder wenigstens jemanden der auf Männer steht. Genau aus diesem Grund bekommt der Protagonist, dessen Namen im Dunkeln bleibt, auch einen Bausparvertrag. Die Mitgift also, damit dieser Fehlschuss möglichst bald aus dem elterlichen Haushalt verschwindet. Was will er auch mit einem Moped? Frauen aufreißen? Der?! Der kriegt doch in Mathe Einsen und in der Pause aufs Maul!


Tausend Jahre und eine handvoll vormals jungfräulicher Konfirmantinnen später treffen sich Thomas und der Bausparer wieder.

Tja, Werbe-Kasper der LBS, das war wohl nix.


Thomas steht auf dem Parkplatz, und pflegt sein aufgemotztes Sportgerät. Auf dem Nummernschild steht BAR-5855. Yeah. Thomas hat in bar gezahlt, nix mit Kredit, Raten oder Leasing. Er geht zum Händler und knallt diesem ein Bündel Scheine hin.
Sein Jeansoutfit und seine Figur sind Understatement pur. Ein saturierter Lebemann wie er darf getrost einen Bauch haben, er kriegt einfach jede!
Die Brille dient nicht nur dazu, das volle Haupthaar aus der Stirn zu halten, sondern vor allem um die Spuren der letzten Orgie im Studentinnen-Wohnheim zu verdecken.
Thomas hat nicht die Zeit, sich um Haus, Familie oder solchen Unsinn zu sorgen. Seine Familie („Mutti“) steht voll hinter ihm. Mutti sorgt dafür, dass Thomas immer gut genährt ist, saubere Jeansjacken trägt, und dass sein 1,80 x 2,00m Bett mit Spiegeln an der Decke stets mit frischer Seidenbettwäsche bezogen wird. Ein Hochleistungshengst wie er braucht die Unterstützung der Familie!

Welch erbärmliches Bild hingegen bietet die Bausparer-Niete. Lederflicken auf einer Tweedjacke, Pullover und ein Hemd so abscheulich, dass nur ich es tragen könnte. Dazu schwarze Slipper (!) und lässig ins Gesicht gekämmtes Resthaar, um die hohe Stirn zu verdecken.
Es gibt nur 3 Möglichkeiten:
Erstens: Lehrer Deutsch und Geschichte, wo er den kleinen Mädels mit seinen lüsternen Blicken zu nahe rückt.
Zweitens: Soziologe, ähmm, keine Ahnung was die machen. In der Steinzeit gab es sowas jedenfalls nicht, damals hatte der Säbelzahntiger die am Arsch!
Und Drittens: Assistent eines Professors (Geodäsie und Onanie).
Egal welche dieser Varianten zutrifft, fest steht eines: seine baldige Ex-Frau treibt es mit seinem Chef (oder der Cheffin) die Kinder hassen ihn, er kriegt bei realen Frauen keinen mehr hoch (man beachte die Abnutzung der Jeans an der Hinterseite, hervorgerufen durch stundelanges Sitzen vor Internet-Pornos).
Er ist in diesem Film definitiv der Gefickte.

Seine Frau hat ihm zum Kauf eines netten Designerhäuschens genötigt, für dessen Erwerb der Bausparvertrag natürlich nicht reichen konnte. Er zahlt für den Kredit, sie schläft mit seinem Kundenberater.
Nach der Scheidung kriegt sie die Kinder, das Haus, seinen Lohn.
Er hingegen bekommt Psychopharmaka, nen Schuldnerberater und so richtig schön eine reingewürgt!

Hach, er ist ein armes Würstchen, und das nur, weil er einen Bausparvertrag hatte.

Techno!!!

Hab mal das Layout geändert, konnte diese abscheuliche Serifen-Sauerei in der Überschrift nicht mehr ertragen. Stattdessen jetzt meine eigene Schrift: kann keiner lesen, sieht aus wie von nem legasthenischen Roboter ausgestanzt, aber ich hab alles selbst entworfen. Der gleiche Schriftzug wie die "_joKa_"s auf meinem Bike (r.i.p.) und meinen Klamotten (Danke Madl).

Hab nen Tag vorm AutoCAD zugebracht, um die Schrift hinzukriegen. Es scheint, als könnte ich kein anderes Programm bedienen. Auf das "S" bin ich besonders stolz.

So miserabel die Schrift auch sein mag (unleserlich, technoid, zu dynamisch, unseriös), in ihrer Hässlichkeit wird sie vom Hintergrund noch übertroffen! Einzeln sah beides super aus. Naja. Da ich unfähig bin mein photoshop zu bedienen, hat der Gärdi mir das gemacht. (Vielen Dank nochmal!!!)
Sieht aus wie ne 80cent Postkarte aus Mallorca, trash kommt halt wieder.

Außerdem habe ich etwas an usability und credibility gefeilt.

Aus dem Grund jetzt mehr blau und grau, das wirkt seriöser. Gleiches gilt für die potthässliche Serifenschrift, außerdem lassen sich mit dieser lange Texte einfach besser lesen.
Die Links auf der linken Spalte sind auch der usability geschuldet. Im anglo-amerikanischen Medienraum hätte ich sie besser unter den Header gesetzt. Aber im Internet, da hört das mit der Internationalität auf! War ja bereits vorher so, wie auch schwarze Schrift auf weißem Grund - nichts lässt sich besser lesen.

Uni ging los. Meine verbale Präsenz verschlägt den Dozenten immer wieder die Sprache.
"Was?! Sie besuchen dieses Seminar? Ich kenne sie doch, sie diskutieren doch andauernd! Oh nein!" :)

Waren eben beim Mexicaner, lecker Steak essen. Das 200g medium Filet argentinische Kinderkuh war mein erstes Fleisch diese Woche. Nice one!
Ich glaub, das mit den Bohnen hätte ich lassen sollen, das gibt grad nen Heidenspaß im Darm.

Lesers to-do-liste:

Das intro ist unglaublich
Hab schon nen Antwort-Post dazu in der Schublade
Take five

Wednesday, October 22, 2008

Close to the edge

I´ve had a real bad accident yesterday. Murderous one.
It was raining on my way back from Albertina and I wanted to go home as fast as possible. Me, on my bike, in the rain, during rush-hour.
The street was pretty sketchy. I had to turn left on one of these large crossroads next a tram stop. I just wanted to cross, as long as the lights were still green. I was quite fast, when it happened. My front-tire came on a track and slipped away.



“Shit, das wars!”



…was all I thought on my way to the ground.

I could hear my skull burst on the street,

I could feel it.

I even saw my brain squirting around – in slow-motion.


Well, you don´t see pictures of your wasted life flickering around your head.
It´s a lie. Your brain is anticipating your soon death.


Somehow I´ve hit a gap in three traffic lanes full of rushing cars.
I tried to kick the bike away, but my legs got tangled.
My paralyzed body was grinding over the street. This took no longer than a second, but it seemed like ages.

Kind of miracle, that none of these cars ran over my head.
Lucky, lucky, lucky us.

When I stopped after fifteen, 20 meters, I could grab my bike and pull it on the pave way.
I didn´t feel nothing. I heard nothing. I could barely see anything!
My heart was beating like on some kind of overdose. I had to sit down - in the rain, saw my environment in black and white and it was still totally quite. Maybe for seconds, maybe minutes. Don´t know. I had to vomit. Think it was a shock.

And I thought, my crash in Switzerland was close!


At home I realized: seriously injured. Grazes all over me: ankles, legs, knee, hip, back, elbow. Both of my hands were just two lumps of bloody meat.
Despite that my head not even had a scratch!
At least it would have been a nice funeral with an open coffin.

Now it will hurt: I had to clean my wounds - with a brush and hot water, till it´s bleeding again. I almost cried. No more adrenalin in my veins, no more body-own pain killer. I didn´t want to take some Aspirin, due to its blood-diluting effects. After my home-made torture, I disinfected all wounds and put some special bandages on the smaller ones.

I couldn´t sit, I couldn´t stand or lie down. Every part of my maltreated body was hurting. Overnight, the graze on my hip broke and my sheet was full of blood this morning.

But right now, I´m in best shape.


I broke my rear-hub. Not a rim, none of my spokes, not even a brake-lever or something! It´s a DT-Swiss Onyx - forged, CNC-machined and hardened 6061 T6 alloy. One of the best hubs ever. Technically impossible to destroy,
but I made it!
Today, I gave the importer a call, and they offered me a fair trading solution, so I don´t have to spend another 250. Nevertheless, my bike is in better condition than myself.




Well, I´ve had been in a real fucked up mood for weeks.
Now I´m not.
Maybe I am kind of snake in need of sloughing sometimes. The good old asphalt peeling, you know.
Or I just need to recognize, there is a thin red line between already dead and still alive.
I am happy right now – that’s good.

"Life is short."

Monday, October 20, 2008

L4y3r c4k3

“You born, you take shit.
Get out in the world, take more shit.
Climb a little higher, take less shit.
To one day, up in a rarified atmosphere and you´ve forgotten what shit even looks like.
Welcome to the layer cake, son.”


... und wieder zurück in die Uni :.(

Friday, October 17, 2008

Luke Grate

"Aus betriebstechnischen Gründen wird dieser Sommer jetzt geschlossen!"


Sahnetrüffel

Ich importierte Drogen von Leipzig nach Dresden. Um genau zu sein, Espresso-Kaffee und Sahnetrüffel. Bereits während der Fahrt fiel mir die erste Packung Trüffel zum Opfer. Das sollte sich noch bitter rächen!
In Dresden machte ich mich als erstes auf den Weg zu Matzel (das ist eine Komposition aus Matze, Madl und wohl auch Max). Zu meinem Unglück wollten Sie ihr Wochenende ohne mich verbringen (man könnte aber auch sagen, sie fuhren zu ihren Eltern). Da kam ich mir schon etwas mies vor: ich strapaziere ihre Gastfreundschaft, und habe gerade eben eine Stunde um mich mim Matze zu unterhalten:„Also, du musst das Gemüse vorher kurz anbraten, bevor du eine Brühe daraus machst, dann wird sie aromatischer...“ Madl hingegen stellte ich mit einer zweiten Packung Sahnetrüffel ruhig. Nicht weil ich nett bin, sondern um ihre Glyx-Diät zu sabotieren.

Mein abendliches Zeitmanagment kann man nur als vorbildlich beschreiben, dermaßen vorbildlich, dass ich noch eine Runde durch die Neustadt spazieren konnte, nur um NICHT pünktlich im Raskolnikoff aufzuschlagen. Die Neustadt hat um diese Tages- und Jahreszeit eine ganz eigene Stimmung. Ich hatte dabei das Bild einer Welle im Kopf, auf ihrem Höhepunkt, kurz bevor sie sich bricht. Schööööön, so was muss ich natürlich in mich aufsaugen. In besagter Lokalität sollte ich mich mit einer Freundin treffen. Nachdem ich die Bedienung fertig gemacht hatte, musste ich feststellen, dass sie ein wahnsinnig tolles Kleid trug (also sie, nicht die Bedienung). Ein Kleid, an dem asiatische Kinder mit niedlichen, kleinen Bügeleisen tagelang die Falten eingearbeitet haben mussten.
Meine mittägliche Sahnetrüffelorgie sollte sich nun auf das Bitterste rächen.
Es scheint tatsächlich Leute zu geben, die meinen Aussagen einen gewissen Wahrheitsgehalt zubilligen. Da erwähne ich ein einziges mal, dass ich diese Milchkaffee-Kekse mag, und promt konfrontiert man mich mit einem Einweck-Glas (!) voller Kaffeehaus-Leckerlie! Was ist das nur für eine Welt, in der mir Frauen Kekse schenken! Wäre sie eine Oma, mit mehr Falten im Gesicht als im Kleidchen – meinetwegen. Aber so?! Diese Bloßstellung sollte weder das Ende, noch der Gipfel der Unverfrorenheit darstellen, die man mir noch entgegenzubringen trachtete! Wie steh ich, welcher den ihr zugedachten Trüffeln nicht widerstehen konnte, denn jetzt da? Das ist wie in Donnie Brasco, als Al Pacino einen Löwen geschenkt bekommt. Einfach nur frech, dreist, unverfroren, rüpelhaft, ähmm, böses Wort, böses Wort, böses Wort bestimmt nett gemeint. Nebenbei, schön mal jemandem zuhören zu dürfen, der etwas zu sagen hat.

Der Anlass unseres Treffens und ihrer Dreistigkeiten war der Besuch einer Veranstaltung der skandinavischen Schnurbart-Union. Auch bekannt unter dem Namen: Efterklang. Man ließ mich ohne Probleme mit dem Keksaquarium in die Scheune. (Der Türsteher war sicher Pazifist) Wir haben den Altersdurchschnitt nach unten korrigiert. Heißt das jetzt, dass wir reifer sind als unser Umfeld, oder sind wir bloß frühvergreist? Efterklang geht eher in eine entspannte Richtung, perfekt zum auf der Couch lungern, aber ich musste stehen. Onkel Youtube hatte mich eher auf elektronische Musik eingestellt, aber hey: wär Schnurbärte trägt, muss auch ein Instrument spielen können. Die Herren waren sehr viele, und sehr lustig angezogen, neben einer albernen Frisur im Gesicht, trugen sie Micky-Maus-Halloween-Mäntelchen. War ziemlich geil. Allerdings glaube ich, dass einer der beiden Drummer und der Bassist eine Fehlbesetzung waren (noch mehr Haare im Gesicht). So würde ich es zumindest im New Musical Express schreiben. Man merkte, besonders zum Schluß, dass sie gern „richtige“ Musik spielen wollten. Sobald sie jedoch schneller als 100 bpm waren, fingen ihre Bandkollegen sie wieder ein. Erwähnte ich, dass sie Pelztiere über dem Mund trugen, ja? Am „Merchandise-Stand“ verkaufte man hübsche Heile-Welt-T-Shirts und Schnurbartkämme. Ich habe an diesem Abend bei Efterklang etwas gelernt: Nie, nie nie, sollst du eine Frau Tickets besorgen lassen, es könnte passieren, dass sie dich einläd – einzig um dich damit zu provozieren (natürlich um einen fertig zu machen, was denn sonst).

Da nicht alle von uns so vorrausschauend Sahnetrüffel zum Mittag hatten, trieb uns der Hunger (nach mehreren erfolglosen Anläufen) zum Babos. Dort schafften man es dem Begriff „ranzig“ eine völlig neue Dimension zu verleihen. Ich musste Kakaobohnen und Bier runterwürgen, um den Geschmack los zu werden. Nachdem ich gelernt hatte, wie man ein Rasiermesser für Haare nennt, hab ich das gleich wieder vergessen.
Warum auch immer, und ohne die mir daraus erwachsenden Konsequenzen zu bedenken, stellte ich fest, dass Kurze Hosen an Frauen einfach scheiße aussehen. Es stand außer Frage, dass ich damit Recht hatte. Das scheint jetzt natürlich keinen Sinn zu ergeben. Aber ich brauch noch ´ne Überleitung, einen Handlungsbogen, den zinnober-roten Faden kommender Anekdoten. Ich hab dann ein Taxi heim genommen, weil ich keine Viertelstunde auf die 11 warten wollte.


Entenbrust

Am nächsten Morgen hatte Madl die grandiose Idee Laufen zu gehen. Nach diversen Mahlzeiten und Baby-Sprutz auf sämtlichen Klamotten war es bereits Mittag als wir uns in die pralle Sonne wagten. Da die Madl den Hals nicht voll kriegen konnte, musste ich immer weiter und weiter und weiter laufen, nur damit sie, immer wenn uns jemand sportliches entgegenkam, das Tempo forcieren konnte. Das macht sie immer so! Unfair! Stets auf den armen Hanni! Der noch dazu reden und den Kinderwagen schieben musste! Das nenn ich Multitasking: reden, schieben, nebenbei noch einen Fuß vor den anderen setzen, und Frauen nachschauen! Ungeachtet unseres (ihres) sportlich-flotten Tempos, waren wir viel zu spät zurück.

Ich wollte eine Ausstellung besuchen, und Tabea musste mit. Da die Ausflüge ins Marathon-Lager meinen Zeitplan vollends zum kollabieren brachten, mussten wir noch, nach einer mir unglaublich peinlichen Verspätung, mein Gepäck im Bahnhof verstauen, bevor ich den Weg zum Kunsthaus vergessen konnte.
Die Ausstellung trug den Namen „Under Influence“ und im Deutschlanfunk sagte man, es gehe um das Verhältnis von Drogen und Kunst zueinander.
Kunst? Hey, da hab ich noch Potenzial! Außerdem dachte ich, dass sich dabei etwas Input für meine „GenerationGenerationGenerationDegeneration“-Texte ergibt.
Die Schweine, lassen sich ihre Drogenerfahrungen vom Staat finanzieren...
Richtig geil fand ich diesen Heroin-Trip-Film im Keller. Grau in grau, durch dunkle versiffte Gewölbe – abstoßend real.
Ein Fotograf, dessen Name mir entfallen ist, hatte eine Fotoserie einer kalifornischen WhiteTrash-Stadt. Ein Ort, in dem alle auf Crissn sind. War ganz schön beeindruckend. Ist es ein gutes Zeichen, wenn man sich in solchen Dingen auskennt?
Cool war auch die Umsetzung von Speed, eine riesige Leinwand, vollgestempelt mit immer dem gleichen Wort. Das hat der „Künstler“ bestimmt in einer Nacht „durchgezogen“.
Manches habe ich nicht verstanden, manches hat mir nicht gefallen, in einigem konnte ich mich wiederentdecken – und DAS war wirklich unangenehm.

So, suchen wir rasch den zinnober-roten Faden. Da isser. Kurze Hosen an Frauen Beinen sehen scheiße aus, da sind wir uns also einig. Gegenstimmen? Nein? Keine? Gut, sag ich doch.

Wie verkommen muss man sein, um diese meine am Vorabend getroffene Aussage in Frage zu stellen?! Noch dazu auf eine Art, dass ähhhm [Name eines berühmten Models] vor Neid erblasst wäre?! Dolle verkommen! Ganz bestimmt! Die Welt ist mir gegenüber schon unfair - manchmal! Erst Kekse und Konzertkarten und dann noch kurze Hosen, welche meine Ansicht über die Hässlichkeit selbiger an Damenbeinen vollkommen auf den Kopf stellten. Schweinewelt! Da wollte jemand provozieren! Jahaaa! Aber ich hab das eiskalt geschluckt, und mir nichts anmerken lassen! Jaaa niemandem den Triumph gönnen - lieber platze ich vor Wut, als mich korrigieren zu müssen. Hihi.

Auf dem Weg zum Café Combo, wo sie ganz passablen Espresso aber gänzlich unpässliche Bedien-Äffchen haben, liefen wir durch die Neustadt. Wie schon am Abend zuvor herrschte hier eine ganz eigene Stimmung. Die bereits niedrig stehende Sonne, in einem kräftigen orange-rot, sich spiegelnd in den Fenstern der Gründerzeithäuser, mit ihren Efeuranken und Ikea-Vorhängen. Laue Spätsommertemperaturen, leckere Gespräche und interessanter Kaffee. Das ist es, was für mich dieses ganz besondere Neustadt-Feeling ausmacht. Schade, dass man es so selten erlebt. Also muss man jeden einzelen Augenblick genießen!
Da mag der Vater telefonisch auch noch so sehr „Hunger!“ vermelden, davon lass ich mich nicht aus der Ruhe bringen.

Ich fuhr also mit Sack und Pack (...samt Keksen) nach Radeberg. Mein Vater konnte es nicht erwarten (Immerhin kam ich mit 2 Stunden Verspätung) und hatte sich bereits am Grill als auch am Wein verlustiert.
Nach einem ungemein angenehmen Nachmittag, folgete nun noch ein yammi-yammi Abend. Mal überlegen... gegrillte Entenbrust; selbst eingelegte, grobe Bratwürste (von Ziegenbalgs!!!); selbst mariniertes Rinderfilet und als Beilage: Nürnberger Würstchen. So lässt es sich aushalten. Dazu gab es direktimportierten französischen Rotwein, Clairet und all so nen Mist.
Ich nahm, noch unter Einfluss von „Under Influence“ (hähä) Abstand von den Likörchen und begnügte mich mit etwas Wein. Ganz Frankreich muss trocken sein, nachdem was meine Eltern da an Alkoholika rausgeschafft haben.
Im Anschluss an die rühmliche Vernichtung ganzer Nutztier-Populationen auf dem heimischen Grill, drängten Katja und ich meinen Vater dazu, seinen nigelnagelneuen (und noch dazu allerersten) Anzug anzulegen. Der Wahnsinn! Mein Vater ist 45, und ich habe ihn bis dahin noch nie in einem Anzug gesehen. Verdammt schick, auch wenn er etwas an der Haltung arbeiten musste. Wir beide krittelten solang an seinem Aussehen rum („ Mach ma die Schürsenkel richtig.“ „Hemdknopf zu“ ...) bis wir ihn hinbekommen hatten. Großartig! Extra für einen Ball hatte er sich diesen Anzug schneidern lassen, wohingegen seine Freundin in einem 20€ (!) Ebay-Kleid eine nicht minder gute Figur machte. Schon krass, die beiden so zu sehen.


Bockwurst („Bocki“)

Am nächsten morgen wurde ich zum Glück nicht geweckt, denn meine Eltern waren noch im Marathontraining, außerdem steht man in dem Alter eh um 7 auf – Verrückte! Ich war gerade wach, und wühlte mich durch die Wochenend-SZ (Wurstblatt), als ich auch schon zu meinem Opa musste. Da wird noch um 12 Mittag gegessen! Wie sich das gehört! Und die Butter darf man beim Frühstück auch nich oben abkratzen – so siehts aus. Danach schlenderte ich durch Radeberg, holte mir ein Eis, und auf dem Weg zum Schloss traf ich zuerst meine Anwältin, und keine 50m weiter noch den Ex meiner Mutter (seinerseits absoluter Monarch dieser Kleinstadt). Mit beiden quatschte ich mich fest. Sowohl Cordula, als auch später Gerhard musste ich stolz von meines Vaters heroischen Versuchen wie ein Erwachsener auszusehen erzählen, damit sie des Abends auf dem Ball nicht aus allen Wolken fallen.
Ich spazierte weiter zum Altenheim, um meine Uroma zu besuchen. Sie ist auf der miesesten Station untergebracht, denn bei ihr haben sie nicht eine hübsche Pflegerin! Ich schlenderte mit ihr durchs Friedrichstal. Trotz meines Vorschlages weigerte sie sich beharrlich, mich auf dem Rückweg im Rollstuhl zu schieben. Damit konnte ich mein Familienprogramm abhaken und schlenderte heim. Dort waren meine Eltern längst im Umzugsstress: „Mach deine Schnürsenkel ordentlich!“ oder auch „Hanni, was meinste, soll ich dieses Tuch oder jenes Tuch nehmen? Dein Vater kann das doch nich beurteilen.“ Nebenbei setzte ich durch, dass auch ich einen Anzug bekomme, so dass gleich die Schneiderin angerufen wurde, auf dass ich morgen zum maßnehmen dahin käme. Cooool.
Meine Anwältin und ihr Mann kamen. Man sah genau, wie das vor sich gegangen sein muss: „Mann, du ziehst das jetzt an! (devot) „Ja, Frau.“ Er musste dann im Anzug noch die Katze einfangen, so dass dieser voller Katzenhaare war. Herrlich. Ein wirklich schönes Bild. Nachdem ich sie sicher verwahrt wusste, setzte ich mich noch für ne kleine Runde aufs Rennrad, um im Anschluss in die „Stadt“ zu Freunden zu fahren.
Nachdem wir schätzungsweise den gesamten Abend rumgehangen haben, ging es dann...
...nein, nicht auf Party...

...zu Aral, Bockwurst (genannt „Bocki“) essen.
Dazu muss man sagen, dass die Würste hier in einem Dampfgarer zubereitet werden, was ziemlich aromaschonend ist. Aber dennoch, das war der Höhepunkt ihres Wochenendes, was mich unheimlich aufgeregt hat, so dass ich mein Rad aus dem Kofferraum geholt habe und heimgefahren bin. Ich war vor 12 im Bett. Das ist krank!


Vegetarische Linsensuppe

Aufwachen, in die Küche schlurfen: „Sind Laufen. Papa“ Hmm, lecker: ein in Wolle eingepacktes Ei, gleich ein paar Espresso drauf und fertig ist das Frühstück.
Ich warf meine Wäsche in die Maschine, verging mich weiter am (von mir importierten) Espresso und kratzte mich mehrmals an multiplen Stellen meines Astralkörpers. Yeah – Sonntagmorgen halt. Als meine Eltern zurück und wieder sauber waren, ging es nach Dresden. Zuerst zum Töpfermarkt, mit dessen Ausrichter meine Eltern befreundet sind.

In dem Moment dachte ich mir nur: hmm, verdammt, hättste doch nur...
...vor 2 Jahren mal ein Interview oder ne Story zu den Polarkreis-18-Schwuchteln gemacht. Denn die Eltern des Gitarristen sind die Freunde meiner Eltern, statt um Ton und Tassen ging es nur „Ahh, seit der Phillie so erfolgreich ist, isser ja noch introvertierter, bla bla bla...“ Ich konnte meinen Eltern ja schlecht das Wort verbieten. Scheiße, jetzt hat doch schon jeder drittklassige Schreiberling, der das Alphabet nur bis P kann, nen Text zu dieser Weichspül-Combo verbrochen, in das Kielwasser stürz ich mich nicht! Hätt ichs nur vor 2 Jahren mal getan, aufreg...

Danach verbrachten wir mein Gebäck (und meine Taschen) zum Bahnhof, auf dass ich zum tapferen Schneiderlein gefahren wurde. In Ordnung.
In meiner Welt gibt es exakt 3 Maße: 11,5, L und 32/34 (wobei das auch 34/32 sein kann, ich verwechsel das ständig).
Ha! In ihrer Welt gibt es mehr, bald 2 Stunden mehr! Ich hatte weder eine Ahnung was ich für Stoffe wollte, noch was ich für nen Schnitt wollte – ich wusste nichts! Dafür verpasste ich meine Mitfahrgelegenheit. Schöner Mist. Und nun?
Hmm, mal Tabbi fragen. Wenn man schon mal aus Confluentes herkommt, sollte man auch ordentlich unter mir zu leiden haben. Steh ich doch tatsächlich in Unterhosen aufm Balkon und telefoniere, ein Glück, dass sie das nich gesehen hat. Rasch überlegte ich noch, was ich verbrochen haben könnte: „Etwas über Kekse gesagt? Nein. Was über kurze Hosen gesagt? Nein. Gut!“ dann ließ ich sie zusagen.
Oh nein, schon wieder zu spät – die Ärmste. Jetzt ist sie bestimmt sauer...
Ohh! Fahrräder! Die Auslage des Bikeland. Dabei kann ich total abschalten und checke nichts mehr. Man muss mich förmlich aus dieser Bikepart-Trance rausprügeln, damit ich wieder was mitbekomme.
Nachdem wir schon am Donnerstag durch die Neustadt mäanderten, um einen bestimmten veganen Laden zu finden, sollte uns dies am Sonntag endlich gelingen. Die haben auf dem Klo den gleichen 1920er Badschrank wie meine Eltern! Yeeehaaa!
Ich ließ mir erzählen, wie eine Hochzeit zwischen richtigen Menschen so abläuft. So mit Kriegsverletzungen durch Sektflaschen und so... Hey, man kann veganes „Essen“ durchaus genießen. Was mich jedoch nicht daran hinderte beim Verlassen zu sagen: „So, und jetzt essen wir erstmal n richtig schönes Steak.“ Hähä.
Trotz, dass ich meinen Fehdehandschuh gerade nicht dabei hatte, lenkten wir unsere Schritte gemächlich gen Combo. Eine DJane (verdammtes Kunstwort) legte ChillOut auf, und der Kellner provozierte wieder, der Sack. Natürlich wurde ich angefahren, dass ich nett zu dem sein soll! Ist ja klar, der arme Hanni ist immer Schuld dran, wenn die anderen Ärsche sind!
Weil wir beide ungemein sophisticated (neuer zinnober-roter Faden, gleich kommts, gleich kommts, hihihi, ich freu mich schon...) sind, saßen wir mit unseren Laptops da, ich ließ mir Bilder von ihrem Workcamp zeigen. Da ich aber noch viel sophistikatheter (Ha! Der war gut, nich? ;) bin als sie, blieb mein Klapprechner gaaaanz cool in der Tasche.
Zur Abwechslung brachte sie mich einmal nicht mit dem Tragen Kurzer Hosen, mir Keksen oder ähnlichem in Verlegenheit. Das könnte daran gelegen haben, dass ich, aalglatt wie ich nunmal bin, keinerlei Angriffsfläche bot. Ha! Ätschibätschi sag ich da nur!

Setzte am Freitag meine Familie dem kommunikativen Treiben mit den Mitteln der mobilen Kommunikation ein Ende, so übernahm ihre Familie des Sonntags diesen Part. Ich schleuderte dem Bedienäffchen noch eine Beleidigung ins Gesicht: „Zahlen, bitte!“ und dann geleitete man mich zum Bahnhof. Eigentlich hätt ich sie noch ein paar Minuten unterhalten sollen, nur hatte ich Angst, dass mein Zug ohne mich davon fährt. Schade. Sah ganz schön verloren aus, auf dem großen, bösen Bahnsteig. Irgendwie war der Sommer mit einem mal vorbei.

Meine Mitfahrgelegenheit heißt inzwischen 59-Minuten-Norbert, weil ich schon mehrmals mit ihm heimgefahren bin. Jedesmal versucht er die Strecke DD-Hbf. <-> L-Hbf. in unter einer Stunde zu schaffen – und scheitert knapp. Dabei gibt er sich die größte Mühe, oder wie würdet ihr es umschreiben, wenn man mit 130 Sachen durch eine „80“-Baustelle brettert, während ich ihm die ganze Zeit irgendwelchen Unsinn erzähle (wobei mein Gelaber wohl die größere Gefahrenquelle darstellt).

Farben der Gewalt







Thursday, October 16, 2008

ARD - alt, rudimentär, devot

Juhu!
Die ARD-Intendanten geben bekannt: „Wir steigen aus der Live-Berichterstattung der Tour de France aus“
Großartig.
Verlogen!

Erstens konnte man sich dieses Wurstprogramm ohnehin nicht anschauen.
Diesen halbgaren Schwachsinn von gelfrisierte Polohemdenträger die mit ausschließlich deutschen Radsportlern fraternisierten, jeden noch so unbedeutenden deutschen Erfolg hochjubelten und nichtmal den Namen von Unai Etxebarria richtig artikulieren konnten.

Eurosport hingegen hat Profis am Werk, Leute, die ihre Aufgabe mit Herzblut betreiben. ARD und ZDF haben Sportreporter, die ungestraft sagen dürfen „Sport“journalisten“ und Sportler sitzen im gleichen Boot.“ (Waldemar Hartmann).
Da herrschte nie professionelle Distanz!

„Du, Jan, was sagst du zu deinen Dopingvorfürfen?“ „Fick dich, Medienclown!“ „Du, Jan, ich danke dir für dieses Gespräch, du.“

Ein korrupter, chauvinistischer Haufen, der eine DuraAce nicht von ner Record unterscheiden kann! Bestechliches, uninteressiertes Gesindel! Sport“Berichterstattung“ auf Musikantenstadl-Niveau!
Ganz besonders peinlich waren die Vorstellungen der jeweiligen Region, die man stets gezielt aus dem schlechtesten Reiseführer ablas. Nur noch übertroffen von den unsäglichen Karrikaturen, die selbst mir kein Schmunzeln entringen konnten.
Bloß gut, dass diese gebührenfinanzierte Schmach ein Ende hat.

So schlecht wie die Berichterstattung, so verlogen die Begründung des Ausstiegs.

Die Tour de France wird ausgerichtet von der Amaury Sport Organisation. Nicht der UCI, dieser korrupten Bagage geldgeiler Sportfunktionäre, ohne jeglichem Interesse an Dopingaufklärung!
Die ASO setzt eigene strengere Dopingkontrollen bei ihren Rennen ein, sie ließ Astana nicht zu, diesen Medikamentencocktail auf zwei Rädern (im Gegensatz zur UCI, wo Astana in der Protour starten darf).
Nun ist die Empörung bei der ARD groß. Uhhhh! Da gab es Dopingvergehen, auweia! Verlogenes Pack! Nur da, wo kontrolliert wird, kann man Dopingvergehen entdecken! Die Tour ist nicht stärker verseucht als jedes andere Radrennen, als jeder andere Sport.

Stellen die Schimpansen in der ARD-Intendanz die Olympia-Berichterstattung ein? Nein! Da gab es ja kaum Dopingfälle. Warum? Weil die Chinesen nicht kontrolliert haben! Wird ARD weiterhin über Leichtathletik und Biathlon berichten? Natürlich! Schließlich gibt es da keine aufgedeckten Dopingfälle!

Möge diese Ausgeburt der Bigotterie in der ARD-Intendanz jämmerlich zu Grunde gehen, anhand ihrer eigenen Verbrechen.
Genau! Rund um die Uhr müssen sie sich Rosamunde Pilcher anschauen, nur unterbrochen von Johannes B. Kerner.

Ich weiß, dass das unmenschlich ist. Sie haben es nicht anders verdient.

Ich freu mich auf das nächste Jahr, wenn ich mir von den Eurosport Kommentatoren Ulrich „Janschi“ Jansch, Karsten Migels und Klaus Angermann (!) erklären lassen kann, wie Viagra die ostasiatische Tierwelt rettet. Oder wie die drei dem Zuschauer sagen: „Lassen sie ihre Kinder ruhig die Tour sehen, das schadet denen nicht, die sind eh schon verdorben.“

Monday, October 13, 2008

Kinderarmut

Unfruchtbarkeit ist erblich.
Das heißt, wenn deine Eltern keine Kinder haben, wirst du auch keine haben!

Ich finde, dieses Thema wurde in der gesellschaftlichen Debatte zum Geburtenrückgang die längste Zeit ausgeklammert!
Da muss man doch drüber reden.

Monday, October 6, 2008

Pain is temporary – glory is forever

Damn, I wanted to publish this for weeks, but I couldn´t get it finished.


Me and some mates of mine went on a roadtrip in the early August. Just for a couple of days, but for them, the first time in twelve months riding their bikes. Four guys, four bikes, four spots. Some beer, some vodka and 24 Red Bull.
Arrived in DD, I put my bike and stuff in one of the cars and we hit the road to otal. During our trip, we were changing cars all the time – due to the music: “Lass mal anhalten, ich hab Bock auf dnb.” “Ich will ins andere Auto, chillout hören, und mein Bier is da drin! Halt an!“ In o-tal we spent the nights at Matzes parents. They prepared little snacks for us - one kilo of Hackepeter and some buns. The first evening, my mates took me to the only bar in "town". After they were drunk, we went up the Fichtelberg carrying our bikes. Getting to the skijump-hill took us almost an hour. Absolutely stupid to ride this track in the dark! I didn´t touch my brake-levers. Approximately 150 km/h. Crashing at this speed on these summer-mats had meant some painful burns. We all survived and went home to loot the fridge. Raw, dead meat – yummy!
The next days we spent up on Fichtelberg or in Bozi Dar, which is just behind the border. The Bozi Dar race-track has neither tape, nor some kind of other marks. So we followed the gravitation, which would lead us down to the lift-station. Like O-Tal it´s pretty vast, not as steep as Krupka: meadows, forrest-tracks, “Fichten-Downhill”. Oldschool-downhill-racing at it´s best.
Like 20 years before. One hour to go up, for 6 Minutes descent. Vast smooth jumps, giant bands. Not as steep at in Switzerland but really funny. My mates didn´t ride their bikes for almost one year. Expensive ones, well maintained, hardly ever used. I built one of these bikes completely by myself and I´ve had chosen the parts of the other bikes. Nobody rides my babies. Even bikes have feelings! My mates were much slower in the first runs than myself. Up on the highest “mountain” in “les monts metalliféres”, during one of my runs, I slipped of my saddle and landed on the rear tire – at full-speed. This is painful, this is really painful! I thougt, I can sing Falsett now. In the evening, we had some barbecue at Matzes parents – five different kinds of meat.
The next morning we traveled to Krupka. We parked the cars at Zinnwald near the border, took our protectors, bikes and helmets and went to Horny Krupka (no kidding, it´s really called horny, meaning “upper”) Not far, but we were pretty tired when we arrived, due to our 15kg dualbikes, with DH-setup. We whad to wait for an hour until the lift opened. So we went to a restaurant up on the hill getting some native food and beverages (gulash and beer, I had one too). After our lunch, we were laying on the grass, in the sun, chilling. Getting some more red bull with aspirin (the others also had some vodka) to get in the right mood for DH. Suddenly rain started. Damn! We sat in some kind of cottage, waiting for another 30 minutes. When the rain stopped, there were some puddles on the trail! Yeah! Mud-race! In the end we all looked like some kind of golem. For years, Krupka is the most popular race-track of the Saxon downhill-scene. You come to Krupka, and it´s never the same. Nature trails, no tape, only a start and a finish. We were searching for the holy trail. The first run, we rode together, due to I was the only one who had ever been here before. It took us 15 minutes! Some of the passages were like in the Alps - steep, rocky, pretty difficult. In Krupka there was a lift, for the lazy Czech grandpas. 1.50 euros for one ride with bike! Can you dig it?! Todtnau (e.g.) is more than 10 times as expensive! We spent the whole day in Krupka. Everyone rode on its own. We all hugged some trees, hit the ground and so forth. Benni broke his sprocket. He crashed on some rock, landed as tuck-no-hander (stem to family-jewels). Outsch! Pretty amazing day. I felt like in "Link". We´ve met two dutch racers on holydays. Were teasing each other all the time. “Hey, Kona das ist aus Blei, oder?” “Ihr auf euren Hardtails seht aus wie Crosscountry-Fahrer” and so on. At 7 we were pretty devasted. Sun began to set and we had to ride back to Germany. We cleaned our bikes in a brook and went to Zinnwald, put our bikes in the cars, went over the border searching for a cheap hotel. First, we all took a shower: “Wasch dich! So kommste nicht ins Zimmer!” You don´t want to see our bathroom after we tried to clean us, what a mess! We had dinner at the hotel´s restaurant. Four guys, 4 Schnitzel. In the end we had some disgusting liquor. I had not even a half, and wanted to vomit.

Next day we went (almost) back home. Our fourth spot was in Radebeul Zone B. We paid 3 euros to get on the track. Wooohoooo. Finest Dual-Track I rode for a long time! Pretty-well maintained. Perfect shape, no garbage and a World-Cup-BMX-Gate! Yeeeeeehaaaaa! We had some Dual and 4X-races against each other. Poor bastards. I am kind of rude racer, if there´s no gap between two other racers, they´ll get a taste of my elbow and will hit the ground - faggots. After three days of downhill, it was pretty much fun to race some short tracks. I figured out that all this fitness-training showed its effects. I had fast starts and the powerful acceleration. Everyone of us fell down several times. Great fun. In the late afternoon, we packed our stuff and get home (I went to Radeberg).
When I finished cleaning my bike (and myself), my parents arrived. Paris – Radeberg in 12 hours! In the late evening, me and some friends of mine went to the “Bierfest”. Horror! All these freaks from my youth are still here. This is no living. It´s even hard to describe them as human beings. We escaped to Dresden. Rawtekk at Triebwerk. Hardtec on the larger floor, drumnbass on the smaller one. ALL the guys there were on chemo! One girl collapsed in fronz of me on the dnb-floor: overdose. I didn´t fit in there. Due to, I was the only one in a white(!) shirt, and doing no drugs. Kind of an alien. Rawtekk disappointed me, only 45 minutes and after him a real rookie. But MemPamal on the Hardtec-Floor was amazing! At 5 o´clock I was at home already, getting some sleep. (Cursing) At Sunday I serviced my bike, and my parents´ road-racers. After five days of biking, and one night spent dancing, I thought it could be a nice idea to get a short ride on my father´s RR, because I was still alive. I get dressed up in full Lycra (I had to wear tights of my father´s girlfriend, due to it´s fit) – looking like a sausage. Didn´t mind me. In the end I rode to Stolpen and back. My next bike is going to be a RR! You´re so fast on it! When I force a sprint on my dual-bike I make 35 km/h. On the RR, 55 is no big deal! Down the hill in Stolpen (with wind from my backside) the computer showed 69 km/h!

When I arrived in Leipzig, I was exhausted. I spent a hellufatime with my friends. Great places, great tracks, nice biking. No stress at all. But related to Switzerland, this was no vacation. Maybe because the Czech border is too near. Maybe it is, because I went on holidays with my friends. There was nothing really new (Except of new bruises). Caught in all these old habits.

Friday, October 3, 2008

Einigkeit und Recht und son Kram

In 4 Tagen ist es wieder so weit, dann jährt sich die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik zum 49. mal. Aus diesem Grund (und keinem anderen!) sind heute die Supermärkte geschlossen. Für meinen alten Blog hatte ich bereits eine Abhandlung zu diesem Thema verfasst, an sich wollte ich diese posten, doch erschien mir selbige in der Zwischenzeit zu unausgegoren.

Also: Deutschland, Deutschland über alles... ach nee, dazu komm ich später...

3. Oktober.

Warum um alles in der Welt wurde dieses Datum gewählt? Wäre der 9.11. nicht passender gewesen? Nicht 9/11, wobei, in beiden Fällen ist ja was eingestürzt.
9. November da war doch was...

9. November 1923, der Hitler-Ludendorff-Putsch schlägt fehl.
9. November 1938, Reichspogromnacht
9. November 1989, Fall der Berliner Mauer
9. November 2001, der Deutsche Bundestag verabschiedet das Anti-Terror-Paket 1
9. November 2007, der Deutsche Bundestag verabschiedet das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung
(Ein Treppenwitz der Geschichte, das am Jahrestag der ersten friedlichen Revolution Gesetze verabschiedet werden, die unsere Freiheiten einschränken.)

Man sollte meinen, dass dieser Tag genügend Anlässe zum Feiern und Gedenken bietet.
3. Oktober.
Die netten Onkels aus dem Westen, mit DM und Milka-Schokolade, konnten es nicht ertragen, dass die DDR noch ihren 41. Republikgeburtstag erlebt. Natürlich wäre der 9. November, vernünftig, klug und würdig gewesen – aber 41 Jahre DDR? Niemals! Also wählte man den frühstmöglichen Termin nach der Sommerpause, und Zack, ein Deutschland. Zack, Feiertag. An Heuchelei nicht zu überbieten. Aber hey, sonst müsste ich noch bis November mit diesem Text warten.

Eine Wiedervereinigung, die so keiner gewollt haben kann. Die Menschen, die am 9.11. in Berlin die Mauer zum Einsturz brachten, wollten keinen bundesdeutschen Pass, sie wollten Coca-Cola und Matchbox (na gut, ich wollte Matchbox). Die Menschen die in Leipzig, in Dresden, überall in den Neuen Bundesländern auf die Straße gingen, wollten die DDR nicht abschaffen, sie wollten ihre Heimat erneuern. Es hieß: „Wir sind das Volk!“ Die Revolution war gegen SED und MfS gerichtet, nicht gegen das Land. Man wollte eine neue DDR schaffen, keinen Appendix der Bunderepublik. Die Menschen in Ost und West wurden von der Wiedervereinigung überrumpelt. Niemand hatte die Absicht ein Gesamtdeutschland zu errichten.



Der alte Text behandelte ausführlich die Problematik des radikalen Umbruchs und seiner Folgen, leider nur aus der Perspektive der Neubundesbürger. Was müssen 72 Mio Westdeutsche gedacht haben, als die roten Horden plötzlich den antikommunistischen Schutzwall niederrissen? In „Herr Lehmann“ wird die Situation ganz anschaulich beschrieben: besagter Herr Lehmann sitzt in einer heruntergekommenen Kneipe, irgendwo in der „Selbstständigen politischen Einheit Westberlin“ und trinkt ein Bier. Man sieht die Nachricht vom Mauerfall, als eine Frau fragt: „Kommen die jetzt alle rüber?“ Man hat nicht gerade auf die DDR-Bürger gewartet.
Im Gegenzug brauchten die Ostler niemanden, der sie bevormundet. Keiner wartete auf affektierte Westflüchtlinge, welche einem erklären: ihr habt 40 Jahre nichts geleistet, eure Biografie ist nichts wert, und was zur Hölle ist EOS?!
Der Kabarettist Uwe Steimle meinte einst im Deutschlandfunk, Sachsen sei okkupiert von bayrischen Politikern, Beamten und (MDR-)Moderatoren. Recht hat er.

Hätte man vorher nachgedacht, würde man es anders angestellt haben. A la, wir schauen was bei euch gut ist, wir schauen was bei uns gut ist, dann nehmen wir 70% Westen, 20% Osten und 10% machen wir neu. Der Mangel dieser 10% schmerzt. Diese 10% wären, was man heute feiern müsste. Stattdessen haben wir 16 Mio vergrätzte „Ossis“ 72 Mio über den Soli nörgelnde „Wessis“ und einen Feiertag ohne Bedeutung.
So trachten wir danach das finnische Schulsystem nachzuäffen. Jedoch nahm sich seinerzeit Finnland die DDR zum Vorbild. Man richtet Gesundheitszentren ein, schloss aber nach der Wende die Polykliniken. Mögliche Synergieeffekte wurden nicht genutzt. Vor 18 Jahren scheint sich niemand Gedanken über die Bewältigung des Transformationsprozesses gemacht zu haben. Das hätte besser laufen können.
Nicht dass man mich falsch versteht, damals bot sich eine einmalige geopolitische Chance, und Helmut Kohl hat sie ergriffen, das sei ihm hoch anzurechnen.

In meinem ursprünglichen Text steht einiges (zwei Drittel) zur wirtschaftlichen Situation der Umbruchsjahre, zu VW-Golf und Quelle-Schrankwänden. Zu westdeutschen Zuhältern und Autoschiebern, zu Verbrechern und Verlierern, die im Osten nochmal groß rausgekommen sind (man denke nur an Kurt Biedenkopf, schon längst abgeschrieben, kam er als König Kurt groß raus). Lammfromm (4 „m“ in einem Wort – coool) haben sich die Ostdeutschen zur Schlachtbank der freien Marktwirtschaft führen lassen. Wer nicht verwurstet wurde, wird teils noch heute geschoren.

Aaaahhhh. Das regt mich auf, darüber wollt ich mich doch gar nicht empören, das sind genau die Themen, die mich am vorhergehenden Text abgestoßen haben.

Deutschland, Deutschland über alles.

Ich habe Martin Sonneborns „Heimatkunde“ in der Preview gesehen. Gnadenlos!
„Die endgültige Teilung Deutschlands – das ist unser Auftrag“ steht im Titanic-Impressum, deren Chefredakteur Sonneborn 5 Jahre lang war. Sie scheinen ganze Arbeit geleistet zu haben. In der Redaktion der wichtigsten politischen Monatsschrift Deutschlands (ebenfalls Titanic) trägt man heute, am Tag der deutschen Einheit sicher schwarz.

Helgoland 1841 (unter britischer Herrschaft), August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dichtet den Text zum Deutschlandlied. In seiner Heimat herrscht Umbruchsstimmung, Liberale Kräfte sehnen sich nach einer demokratischen Verfasstheit der Nation. Diese war bislang ein Flickenteppich putziger Kleinstaaten.
In diesem Zusammenhang sollte man die Zeile „Deutschland, Deutschland über alles“ verstehen. Kein Chauvinismus, Kein stumpfes „Mein Land hat den Längsten“ spricht aus Hoffmanns Worten. Sie handeln von der Sehnsucht, dass Deutschland, die Gesamtheit der Deutschen in Einigkeit leben möge. Nicht in Spaltung, Zwietracht oder Kleinstaaterei.

Fast 160 Jahre später, sind diese Zeilen noch immer aktuell. So feiern wir also die Wiedervereinigung, die deutsche Spaltung aber geht weiter.
Es herrscht nicht nur ein Unterschied zwischen Ost und West, sondern auch ein Nord-Süd-Gefälle, eine Differenz zwischen prosperierenden und wirtschaftlich schwachen Regionen. In Duisburg sieht es schlimmer aus als in Dresden.
Der bundesdeutsche Förderalismus verstärkt diese Effekte noch.
Wie lässt sich logisch erklären, dass jedes der 16 Bundesländer ein eigenes Bildungssystem hat? Mit 16 verschiedenen Lehrplänen, unterschiedlichen Anforderungsniveaus und einer differierenden Zahl an Schuljahren? Warum muss man, um EU-Vorgaben zum Umweltrecht umzusetzen sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene agieren? Ist denn die Umwelt in Bremen weniger wert als die in Bayern, dass es in jedem Land einer eigenen Zuständigkeit bedarf?
Nach bald 60 Jahren Förderalismus, wäre es an der Zeit für eine Reform der Reform der Reform. Der Bund soll die Aufgaben erhalten, die er am besten erfüllen kann und die Kompetenzen, die er dazu benötigt. (Noch) kommt niemand auf die Idee, 16 deutsche Armeen aufzustellen, aber wir leisten uns 16 Landespolizeibehörden und eine Bundespolizei. (Jaja, ich weiß um die historischen Gründe, aber Göring war preußischer Polizeiminister, also konnte man auch mit vielen Länderpolizeidiensten ein undemokratisches System installieren.) Welchen Grund gibt es, Witschaftsförderungskompetenzen beim Bund zu verankern? Wo wenn nicht in diesem Bereich sollen die Länder denn in Konkurrenz treten? „Hey, wir hier in Bayern ham supertolle Polizisten, kommts zu uns!“ „Bei uns in Hamburg dürft ihr so richtig schön Dreck machen, wir habens nech so mit dem Umweltschutz“ ...

Vielleicht sollte man den Tag der deutschen Einheit (wenn er denn schon am 3. Oktober begangen werden muss) dazu verwenden, über die Einheit Deutschlands nachzudenken – statt darüber zu schwadronieren (ich weise darauf hin, dass ich schwadronieren darf, schließlich studier ich ja den Blödsinn!).
Ich verwette eine Tüte „Zetti Knusperflocken“ darauf, das unser „Aufbau-Ost“-Minister Wolfgang Tiefensee zu einer verlogenen Rede ansetzen wird, darüber, was wir schon alles erreicht haben, und darüber, was in den nächsten 15 (!) Jahren noch vor uns liegt. Wie die Neujahres-Ansprachen Helmut Kohls, scheint auch Tiefensee, jedes Jahr aufs Neue, ein vergilbtes, mit Kaffee-Flecken versehenes Manuskript aus einer staubigen Schublade zu ziehen, um in die Kameras schwitzend den selben Unsinn zu stammeln, den wir uns schon im vergangenen Jahr anhören mussten.

Blüh im Glanze, dieses Glückes.

Bezogen sich blühende Landschaften eigentlich auf Disteln, Birken und Brennnesseln?

Ach ja, liebe Journalisten,

Diejenigen von Euch, welche meinen, von „Volljährigkeit“, „18. Geburtstag“, „endlich erwachsen“ usw. schreiben zu müssen, gehören Bestraft. Ausgepeitscht mit einem ausgefransten, glühenden Stahlseil, in welches ich Glasscherben flechten werde! Es muss Grenzen geben! Es muss, es muss, es muss, ...!

Nachtrag: der Stürmer des saturierten Bildungsbürgertums hat eine sehr schöne Geschichte dazu gebracht: